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Wetter-News: EI IM OSTERNEST
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Meldung vom 18.04.2014 11:55
EI IM OSTERNEST

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Wiesbaden (Q.met) - Das an einen Höhenwirbel gekoppelte Tief Quendolin sorgt für teils unbeständiges Wetter an den Ostertagen. Doch was ist überhaupt ein Höhenwirbel? Wetter.net erläutert dieses Wetterphänomen.

Ein Kaltlufttrog bewegt sich am Gründonnerstag über Skandinavien südwärts in Richtung Deutschland. Dabei löst sich ein abgeschlossenes Gebiet höhenkalter Luft wie ein Tropfen ab, verselbstständigt sich und beeinflusst das Wettergeschehen bei uns in den nächsten Tagen maßgeblich mit.

Ein Kaltlufttropfen oder Höhenwirbel ist ein Tiefdruckgebiet in meist 1500 bis 10000 Metern Höhe, das die Bildung eines Tiefs auf der Bodendruckkarte auslösen kann, aber nicht muss. Dabei kommt es oft zu erheblichen Temperaturunterschieden auf engem Raum. Die Spanne der Temperaturdifferenz wird unter anderem von der Intensität und dem Durchmesser des Höhenwirbels bestimmt. Im Durchschnitt beträgt dieser 300 bis 1000 Kilometer. Mitunter sind im Kern eines solchen Kaltlufttropfens die Temperaturen 10 Grad und mehr niedriger als einige 100 Kilometer weiter.

Im Falle des Höhenwirbels mit dem korrespondierenden Bodentief Qeundolin verzeichnen wir in seinem Zentrum Temperaturen von bis zu minus 14 Grad in Höhen um 2900 Meter, während am Boden die Temperaturen bis auf plus 14 Grad klettern. Nach typischem Aprilwetter am Karfreitag hierzulande wandert der Kaltlufttropfen in der Nacht von Karfreitag auf Karsamstag in Richtung Frankreich und dehnt sich später vorübergehend bis zur Iberischen Halbinsel aus.

Besonders der Süden Deutschlands bleibt auch am Karsamstag nicht von vereinzelten Schauern verschont. Auf seinem Weg über Frankreich in Richtung westliches Mittelmeer wird der Wirbel durch die aus dem Süden stammende untere Luftschicht zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgt. Aufgrund der starken Temperaturdifferenz zwischen bodennahen und höheren Luftschichten wird ein Austausch der unterschiedlich temperierten Luft erzwungen, da die kalte Luft in der Höhe besonders schwer ist, nach unten drängt und damit gleichzeitig die im Verhältnis zur Umgebung wärmere Luft in Bodennähe zum Aufsteigen nötigt. So entstehen Schauer- und Gewitterwolken.

Doch wieso sind die Wetterprognosen so unterschiedlich? Die Verhaltensprognosen von Kaltlufttopfen ist immer noch eine schwierige Angelegenheit für die Meteorologen. Auch in diesem Fall variiert die Zugbahn bei unterschiedlichen Vorhersagemodellen stark. Für eine bestimmte Region können dadurch von einer Berechnung zu nächsten riesige Abweichungen in den Prognosen entstehen von 10 bis 15 Grad bei länger anhaltendem Regen bis hin zu 23 Grad bei Sonnenschein, je nachdem, welchen Kurs und welche Geschwindigkeit der Höhenwirbel einschlägt. Daher kann sich die Vorhersage zu Ostern von Tag zu Tag für kleinere Regionen drastisch ändern. Ein gewisser Unsicherheitsfaktor bleibt daher bei den Prognosen für die Ostertage bestehen.






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