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Wetter-News: DER SIEBENSCHLÄFERTAG NAHT
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  vom Wetterdienst Q.met GmbH

Meldung vom 25.06.2015 06:35
DER SIEBENSCHLÄFERTAG NAHT

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Wiesbaden (Q.met) - Alle Jahre wieder steht Ende Juni der Siebenschläfertag bevor. Doch was steckt wirklich dahinter? Wetter.net erklärt Ihnen die Zusammenhänge, die Aussagekraft und die Interpretationsweise.

Der Name Siebenschläfer leitet sich nicht von den gleichlautenden possierlichen Nagetierchen ab, sondern von einer alten Legende. Nach dieser schliefen sieben junge Christen 195 Jahre lang, nachdem sie zur Zeit der Christenverfolgung eingemauert worden waren und wachten am 27.6.446 auf. Kurz darauf starben sie, nachdem sie ihren Glauben weitergegeben hatten.

Der Siebenschläfertag gehört zu den so genannten Lostagen. Hierbei schließt die zugehörige Bauernregel aufgrund des Wettercharakters an einem bestimmten Tag auf den Witterungscharakters der kommenden Wochen, der folgenden Jahreszeit, des restlichen Jahres oder auf einen anderen ganz bestimmten Zeitraum in der Zukunft.

Tatsächlich ergeben sich dabei zwei grundlegende Probleme. Zunächst einmal ist es wenig sinnvoll, aus dem Wetter eines einzigen Tages auf das Wetter der nächsten Wochen zu schließen. Vielmehr muss man den Zeitraum um diesen Tag herum als Basis für einen sehr allgemeinen Trend für die Folgewochen heranziehen. Daraus ergibt sich beispielsweise für den Siebenschläfertag ein Zeitraum von mehreren Tagen vor und nach dem Siebenschläfer.

Der Siebenschläfertag steht am 27. Juni auf dem Kalender. Das Datum fällt dieses Jahr auf den Samstag. Wir müssen jedoch auch die Tage davor und danach in Betracht ziehen. Diese geben sich ebenfalls unbeständig, die Vorzeichen für den Sommer stehen demnach also auf wechselhaft, typisch mitteleuropäisch eben.

Nun kommt aber noch eine zweite Relativierung dieser Regel ins Spiel. Ursprünglich stammen die Lostage und Bauernregeln aus dem Mittelalter. Vor 1582 galt jedoch der Julianische Kalender ausgehend von den römischen Zeiten unter Cäsar und Kaiser Augustus. Über die Jahrhunderte hinweg geriet der Kalender jedoch wegen der ungenauen Behandlung der Schaltjahre ein wenig aus den Fugen. Papst Gregor XIII. rückte den Kalender gerade. Fortan lagen astronomische und kalendarische Ereignisse wie beispielsweise der Frühlingsbeginn wieder dauerhaft dicht beisammen und drifteten nicht über die Jahrhunderte hinweg auseinander wie dies zuvor der Fall gewesen war. Um die Daten wieder anzugleichen, mussten zehn Tage gestrichen werden. Dadurch müssen heutzutage dem Datum zehn Tage zugeschlagen werden, um dem damaligen Datum der Lostags-Bauernregeln gerecht zu werden. Dies gilt auch für alle anderen Lostage.

Daraus ergibt sich, dass der eigentliche Siebenschläfertag noch bevorsteht und auf den 7. Juli fällt. Deshalb müssen wir genau genommen abwarten, was der Zeitraum zwischen dem 4. Juli und 11. Juli für uns bereit hält. Die Eintreffwahrscheinlichkeit der Regel liegt bei rund 70%. In drei von zehn Jahren trifft die Regel also nicht zu, im Norden eher noch häufiger.

Wir behalten aber für Sie die Lage im Auge und berichten rechtzeitig darüber, falls sich bis dahin das Blatt grundsätzlich wendet. Damit dies der Fall ist, müsste sich hoher Luftdruck über unserem Raum fest einnisten, betont das Team von wetter.net.







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