© Q.met GmbH
Wetter-News: MEDICANE-GEFAHR IM MITTELMEER
  Wetter-News
  vom Wetterdienst Q.met GmbH

Meldung vom 05.10.2019 14:00
MEDICANE-GEFAHR IM MITTELMEER

Mehr Wetter
Wetter
Deutschland
Schweiz
Österreich
Wetter
Wetter-Lexikon
Biowetter
Pollenflug
nachrichten wetter
Wiesbaden (Q.met) - Im Mittelmeerraum droht zum Wochenstart Ungemach. Ein Tief wandert in den westlichen Mittelmeerraum und verstärkt sich. In höheren Luftschichten kommt ein Tief mit kalter Luft und am Boden feuchtwarme Mittelmeerluft hinzu. Ein Medicane droht.

Hoch JENNIFER über dem Nordmeer und Skandinavien stellt sich den Atlantiktiefs entgegen und drängt ein kleines Regentief über dem Ärmelkanal am Sonntag südostwärts ab. Damit bleiben die neuerlichen Regenwolken auf die Südwesthälfte Deutschlands beschränkt, und am Montag scheint nach teils leicht frostiger Nacht vielerorts die Sonne. Nur im Südwesten und südlich der Donau dominieren Regenwolken. Überhaupt werden die Nächte zwischen Sonntagfrüh und Dienstagfrüh empfindlich kühl, mitunter frostig, lokal bis minus 4 Grad. Dies gilt vor allem für den Norden, den Osten, die östlichen, nördlichen und zentralen Mittelgebirge und Bayern.

Dagegen wandert das Tief Olaf über dem Ärmelkanal unter Verstärkung bis Montag südostwärts ins Mittelmeer. Dort entwickelt das Tief über dem westlichen und zentralen Mittelmeerraum sein Eigenleben, wird es doch durch ein Gebiet höhenkalter Luft, ein sogenanntes Höhentief, gestärkt wird. Gleichzeitig steigt über Mitteleuropa der Luftdruck durch Hoch Jennifer, das sich südwärts ausweitet. Damit nehmen die Luftdruckunterschiede erheblich zu, und über dem nördlichen und zentralen Mittelmeerraum entsteht eine Art Düseneffekt. Ostwinde mit starken bis stürmischen Böen fegen über Italien und schwenken über dem westlichen Mittelmeer nach Süden und Südosten ein. Ein Medicane, ähnlich einem Tropensturm, könnte also so entstehen und für reichlich Ungemach zum Wochenauftakt im Mittelmeerraum sorgen.

Das zugehörige Bodentiefzentrum eiert vom Raum Korsika südostwärts in Richtung Sizilien. Dabei tankt das Tief in Bodennähe Energie durch die hohen Meeresoberflächentemperaturen des Mittelmeers und türmt meterhohe Wellen auf. Neben Sturmböen sind vor allem massive Regenfälle, lokal mit enormen Mengen binnen kurzer Zeit, ein Thema. Zwischen Korsika, tunesischer Küste, Italien, Sizilien und dem südlichen Balkan rotieren dabei die Wolken im Kreisverkehr gegen den Uhrzeigersinn. Im Verlauf des Dienstags lässt die Unwettergefahr dort wieder allmählich nach, die Regenwolken schieben sich insgesamt schrittweise südost- und ostwärts in Richtung Nordafrika.

Bei uns kündigt sich mit einem Regenband unterdessen in der zweiten Tageshälfte des Dienstags das atlantische Sturmtief Peter an, das milde, aber sehr feuchte Luft im Gepäck hat und Hoch Jennifer abdrängt. Damit stellt sich in den Folgetagen im gesamten Land wolkenreiches, sehr windiges und nasses Wetter ein. Die Nachtfrostgefahr der Vornächte gehört dann der Vergangenheit an. Die Natur wird es danken, schließlich besteht in einigen Regionen riesiger Nachholbedarf an Regen.






Benutzersuche



WETTER-NETZWERK: WETTER.NET
WETTER-PARTNER: Proplanta.de | docspot.tv | skiresort.de