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Wetter-News: IN DEN ALPEN SCHNEEFALL ZUM SOMMERSTART
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  vom Wetterdienst Q.met GmbH

Meldung vom 19.06.2015 07:51
IN DEN ALPEN SCHNEEFALL ZUM SOMMERSTART

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Wiesbaden (Q.met) - Die Meteorologen haben ihn schon am 1. Juni eingeläutet, diesen Sonntag startet er nun auch laut Kalender: der Sommer 2015! Doch wo ist er? Badewetter und schöner blauer Himmel sind derzeit Fehlanzeige.

Seit Wochen geht es zu wie auf einer Achterbahn. Kaum schaffen es die Temperaturen die 30-Grad-Marke zu knacken, da müssen wir dieses kurze Badewetter mit heftigen Unwettern quasi direkt wieder büßen. Zahlreiche Gewitter mit Starkregen, Hagel, Sturmböen und sogar Tornados haben in den vergangenen Wochen schwere Schäden angerichtet. Längere Schönwetterphasen waren Fehlanzeige. Trotzdem fiel an manchen Stellen im Land so wenig Regen, dass man dort schon von einer Dürre sprechen konnte. Doch seit gestern ist es nun auch in den trockenen Regionen etwas entspannter, denn es hat zeitweise kräftig geregnet. Vergangene Woche gab es im Norden gleich an 5 Tagen hintereinander Bodenfrost und das mitten im Juni. Auch diese Woche kam es beispielsweise rund um Hamburg schon wieder zu Bodenfrost bis minus 3 Grad. An Nord- und Ostsee, den beliebten Ausflugszielen der Deutschen, ist der Juni bisher über 1 Grad kälter als im langjährigen Durchschnitt. Wird das noch mal besser?

Die Wetterlage ist bis Monatsende sehr wahrscheinlich alles andere als sommerlich oder gar hochsommerlich zu bezeichnen. Es wird täglich irgendwo im Land nass werden. Die Höchstwerte liegen dabei zwischen 14 und 23 Grad, nur ganz vereinzelt können auch mal 25 Grad erreicht werden. Vielleicht kann es zum Monatsende hin kurz für etwas Hitze reichen. Das ist aber derzeit eher unwahrscheinlich.

Heute und morgen sinkt die Schneefallgrenze in den Alpen sogar auf 1500 bis 1800 Meter. Da wird´s mit der Wanderung zum Sommerstart an diesem Sonntag wohl kaum etwas werden!

Der US-Wetterdienst NOAA hatte bereits im März auf die Möglichkeit eines erneut sehr wechselhaften und nur mäßig warmen Sommer hingewiesen. Dies scheint sich nun zu bestätigen. Ein beständiges Sommerhoch ist in den kommenden 10 bis 14 Tagen jedenfalls sehr unwahrscheinlich. Seit Mai ist es wechselhaft. Wenn es mal für 1 bis 2 Tage warm wird, dann folgten kurz darauf immer wieder heftige Unwetter und eine deutliche Abkühlung. Der US-Wetterdienst NOAA bleibt weiterhin bei seinen wechselhaften Aussichten für den Sommer 2015. Heiße Badewetterphasen sind immer nur von extrem kurzer Dauer und werden rasch von Unwettern abgedrängt.

Ich gehe nicht davon aus, dass wir einen extrem heißen Juli oder August erleben werden. Die Vorgeschichte war in diesem Jahr ähnlich zu 2013 und 2014. In beiden Jahren war das Frühjahr wie 2015 jeweils beständig, trocken und sehr sonnig. In beiden Jahren folgte dann ein wechselhafter und nur mäßig warmer Sommer. Damit rechne ich auch in diesem Jahr.

Besonders auffällig war in den vergangenen Wochen ohnehin das extreme auf und ab der Temperaturen. Da gab es in der einen Woche Bodenfrost und wenige Tage danach erreichten die Temperaturen plötzlich Werte bis 36 Grad im Schatten. Kaum begann das Land zu schwitzen, brachten heftige Unwetter Abkühlung und Schäden.

Der kalendarische Sommer startet am Sonntag um 18:38 Uhr. Der Tag wird überwiegend wechselhaft ausfallen. Immerhin wird es mit 16 bis 23 Grad wieder etwas wärmer als heute und morgen. Um den Monatswechsel könnte es kurzzeitig sehr rasch heiß werden. Es wäre allerdings wieder das gleiche Spiel wie in den letzten Wochen: ein bis zwei Tage volle Lotte Hitze und direkt wieder neue Unwetter mit Abkühlung.

Die Chancen auf längere Schönwetterphasen sind in diesem Sommer eher gering. Für uns Meteorologe endet das erste Sommerdrittel übrigens schon in elf Tagen.

Ob der Sommer letztlich schön oder schlecht wird, muss jeder für sich persönlich entscheiden. Die einen mögen es nicht gerne so warm, für die anderen ist nur Sommer, wenn es möglichst oft Temperaturen über 30 Grad gibt. Da unterscheiden sich die Geschmäcker.

Ein Sommer, der letztlich im Schnitt über den langjährigen Temperaturen liegt, wird trotzdem als "schlecht" befunden, wenn er im Gegenzug durchweg wechselhaft war. So oder so hat es das Wetter nicht leicht: es kann es nie jedem recht machen.







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