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Wetter-News: IM HOCHNEBELMEER DURCH INVERSIONSLAGE
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  vom Wetterdienst Q.met GmbH

Meldung vom 04.11.2018 14:55
IM HOCHNEBELMEER DURCH INVERSIONSLAGE

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Wiesbaden (Q.met) - Das Winterhalbjahr ist auch die Zeit für ausgeprägte Inversionslagen. Doch was passiert dabei und warum treten diese überhaupt auf? Wetter.net geht für Sie dieser Frage aus aktuellem Anlass nach und erklärt das Phänomen.

Erstmals im Winterhalbjahr hat sich seit Sonntag bei uns eine ausgeprägte Inversion eingestellt. Doch was ist das?
Bei einer Inversion handelt es sich um eine Umkehr der üblichen Verhältnisse. Der Begriff bezieht sich in der Sprache der Meteorologen auf den Temperaturverlauf mit der Höhe. Sie bildet sich bei hohen Luftdruckverhältnissen, absinkender Luftbewegung und windarmen Lagen. Trockene und milde Luft in höheren Luftschichten schafft es dann größtenteils nicht mehr, bis in die untersten Luftschichten vorzudringen.

Üblicherweise nehmen die Temperaturen mit zunehmender Höhe ab. Jeder, der hoch hinaus will, weiß, dass er sich dort warm anziehen muss. Auch im Hochsommer müssen beispielsweise auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze einstellige Temperaturen einkalkuliert werden. Dort bleibt wenig Spielraum für T-Shirt und kurze Hose, wenn man nicht Frostbeulen bekommen möchte.

Doch von Oktober bis in den Februar hinein wird diese Regel zuweilen auf den Kopf gestellt. Einerseits ermöglichen physikalische Grundgesetze ein Ausweichen warmer Luft in die Höhe und das Verweilen kühlerer oder kalter Luft in Bodennähe, weil kältere Luft dichter und damit schwerer ist als wärmere Luft. Gleichzeitig reichert sich die bodennahe Luftschicht oft mit Feuchtigkeit an oder kann durch das Auskühlen immer weniger Feuchtigkeit aufnehmen, die Folge ist Dauernebel oder Hochnebel. Dabei handelt es sich dann um stabile Verhältnisse, die lange andauern können.

Der zweite Grund für umgekehrte Temperaturverhältnisse mit der Höhe ist in der rasch schwächer werdenden Sonnenkraft und in der verkürzten Sonnenscheindauer zu suchen. Bedingt durch einen flacheren Einstrahlungswinkel mit weniger ankommender Energie pro Quadratmeter ergibt sich im Umfeld immer kürzerer Tage und längerer Nächte eine negative Strahlungsbilanz. In den Nächten gibt der Boden mehr Energie ins Weltall ab, als er während der kurzen Tage und bei einem flachen Sonnenstand noch aufnehmen kann. Die Folge ist die Bildung von relativ kalter Luft in bodennahen Luftschichten. Dies geht oft mit Nebel und Hochnebel in den Tälern einher. Tagsüber vermag die Sonne dann nicht die unterschiedlich temperierten Luftmassen zu vermischen, sie ist zu schwach. Oft schieben ihr zudem Hochnebel und Nebel einen Riegel vor.

Das beschriebene Phänomen begegnet uns seit diesem Sonntag, so die Meteorologen von wetter.net. Hoch Zouhir hält Regenwolken von uns fern und transportiert aus Süden ausgesprochen milde Luft in den höheren Luftschichten heran. Immerhin wären vor wenigen Wochen noch Höchstwerte bis 30 Grad möglich gewesen. Nun müssen wir uns mit 10 bis 20 Grad weniger begnügen. Hoffen können wir aber auf Sonnenlücken im Nebel- und Hochnebelmeer. Dann und bei Föhn sind örtlich bis zu 20 Grad möglich. Oft bleibt es aber bei Höchstwerten von 10 bis 16 Grad.







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